Das göttliche Sein in uns - Das neue Gottes- und Menschenbild

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Das göttliche Sein in uns   
von Hartmut Neumann

Dies ist dasjenige, was scheinbar am tiefsten in uns verborgen ist. So wie wir in unseren biologischen Genen die körperlichen Merkmale unserer Ahnen in uns tragen, ebenso könnte man auch von geistigen Genen sprechen.
Damit meine ich die urgeistige Quelle des Bewusstseins in uns.

Wenn ich das Bewusstsein-an-sich beschreiben sollte, so könnte man von einem eher äußerlichen und einem eher inneren Bewusstsein ausgehen oder von einem groben/materiellen und andererseits von einem spirituellen (also rein geistigem) Bewusstsein. Die moderne Psychologie hat eine Aufteilung des Bewusstseins in Unter- und Überbewusstsein vorgenommen, was eher zur Verwirrung beitragen könnte. Denn es gibt nur ein Bewusstsein an sich, das man von grob bis fein unterscheiden könnte.

Gehen wir am besten von dem aus, was alle Menschen kennen:

1. Wir können uns unseres Körpers und unserer physischen Umgebung bewusst sein.

2. ...dann ist es möglich, seine Körperfunktionen bewusst zu machen, wie den Fluss der Atmung, oder wie sich die Organe bemerkbar machen (z.B. der Magen) oder wie sich Arme und Beine anfühlen; dies lernen wir z.B. beim Yoga, Autogenem Training oder in der Meditation.

3. Auf einer eher schon seelischen Ebene können wir selbst beobachten wie wir uns selbst seelisch wahrnehmen, wie wir uns (in uns) anfühlen, ob wir mental und seelisch im Gleichgewicht sind oder ob Unruhe oder Unzufriedenheit wahrzunehmen ist und ob unsere Energien im Körper ungehindert strömen.

4. In schon fortgeschrittener Selbst-Versenkung, was wir in der Meditation erfahren können, erfahren wir uns als reines Sein, als Teil allen Seins, oder als Teil bewussten Lebens inmitten von allem Leben. Auf dieser Erfahrungsstufe ist die sonst immer vorhandene individuelle Wahrnehmung mehr oder weniger ausgeblendet, das Ich-Gefühl oder die Ich-Wahrnehmung ist nun zu einer fast reinen Seins-Erfahrung geworden. Das Ich-Gefühl ist weg, die bewusste Wahrnehmung des Seins bleibt.
Dies ist zugleich eine Ebene frei von allem Denken, also eine Über-Mental-Ebene oder Supramentalebene. Was die Seele auf dieser Ebene lernt: Sie lernt und weiß nun, dass sie Zeuge des Lebens ist, nicht das Leben selbst; aber als teilnehmender Zeuge; sie ist nur darum und nur solange da, wie das Leben in diesem Körper ist.

5. Interessant wird es auf dieser Stufe fünf: In immer tieferer Versenkung der Seele gelangt sie schließlich in immer tiefere und in die allertiefsten Schichten des körperlichen Seins. Es ist, als könne die Seele in ihre feinsten Bausteine des Körpers und des Lebens "hineinkriechen", als ob das Bewusstsein sich selbst in die geistigen Chromosomen oder Geist-Gene hineinbegibt.

Auf dieser Ebene der Chromosomen und Gene ist die Weltseele in uns zuhause (also das ganze Wissen der Menschheit, das Weltbewusstsein). Sie ruht in unseren geistigen Erbanlagen (Dies ist natürlich ein Prozess, den man nicht willkürlich herbeiühren kann). Wenn es nun zur Verschmelzung oder zur Eins-Werdung der individuel Seele mit der "Weltenseele" tief im Innersten der Gene/Chromosomen kommt, dann findet das statt, was die Mystiker des Westens die "Mystische Hochzeit" nennen; dies findet in unserem Körper statt.

Der aus der "Mystischen Hochzeit" erwachte Mensch sagt:

Was ich erkenne, das erkenne nicht ich, das erkennt das Bewusstsein in mir
und das Bewusstsein teilt es mir mit. oder: Was ich will, das will der Vater (das Bewusstsein-in-mir) und was ich tue, das tut der Vater (das Bewusstsein) in mir.

Von diesem Bewusstsein aus hat uns Jesus aus Nazareth berichtet, darum nennt man dies auch das "Christusbewusstsein" (K.O. Schmidt). (Dieses hat Jesus vermutlich auf dem Berge Tabor empfangen.) Indem die vorher individuelle Seele nun intensiv in der Welt-Seele aufgegangen war und dort zeitweilig verweilte,
hat sich für diese Seele etwas verändert: Sie fühlt sich zwar wieder als ein individueller Mensch, aber sie fühlt sich zugleich als noch immer (geistig) eins mit diesen inneren geistigen Genen; und zwar getrennt von diesen und doch nicht getrennt von diesen.

Daraus ergibt sich folgendes Wissen (übrigens für alle Menschen): In unseren allerinnigsten Genen (geistigen Genen) ruht die Weltseele (das All-Wissen); eigentlich und theoretisch könnte jeder Mensch die Verbindung finden zu seiner
allwissenden Weltseele; sie ruht wie ein Archetypus in uns, tief drinnen in uns, in jedem von uns!

Der Archetypus-in-uns, ich nenne ihn den Christus, wächst übrigens mit der Evolution.



Textsammlung von Hartmut Neumann
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